Zwölf Tipps nachhaltig Strom und CO2 zu sparen

CO2-Fußabdruck von WWF. Persönliches Ergebnis: 11.55 Tonnen CO2-Ausstoß pro Jahr
Unser ganz persönlicher, derzeitiger CO2-Fußabdruck: Unser Problem sind noch die Flugstunden in den letzten 5 Jahren. Das eigene Autofahren besteht bereits zu 50% aus Carsharing (wird nicht abgefragt). Nächste Planung: Nachhaltiger Urlaub ohne Flugzeug.

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat im Juli eine Kampagne zum effizienten Energie sparen veröffentlicht. Unter dem Hashtag „effizientleben” auf den verschiedensten Social-Media-Kanälen finden sich viele Tipps und Tricks aus allen Bereichen, um Energie und CO2-Ausstoß zu verringern oder ganz zu vermeiden.

Als Food und Nachhaltigkeitsblogger*innen stellen wir uns deshalb die Frage, wie können wir schon im Haushalt damit anfangen? 

 

In Zusammenarbeit mit Greenpeace Energy* haben wir deshalb zwölf tolle Tipps zusammengestellt, die nicht nur den Haushaltsenergie und CO2-Verbrauch begünstigen und verbessern, sondern auch das Portemonnaie zukünftig etwas schonen.

 

Dabei sei noch gesagt, dass CO2-Emissionen, also der Kohlenstoffdioxid-Ausstoß, maßgeblich für die Klimaerwärmung und zu nachhaltig bleibenden Umweltschäden führen - wie auch die Fridays-for-Future-Bewegung immer wieder anmerkt.

In Deutschland verbraucht derzeit jeder Mensch ungefähr 12,3-12,5 Tonnen CO2 pro Jahr, eine akzeptable Kenngröße, um die Umwelt dauerhaft zu verschonen, sind 2 Tonnen pro Kopf und Jahr.

Mehr Informationen dazu lassen sich auch auf dem Blog von Greenpeace nachlesen. Es gibt darüber hinaus viele Portale, auf denen man den eigenen ökologischen Fußabdruck berechnen lassen kann, nennenswert wären da zum Beispiel die von WWF, Brot für die Welt oder Footprint Network (englisch).

 

Neben dem, was die Politik dringend tun sollte, kann aber auch im Kleinen in den eigenen vier Wänden angefangen werden, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern:

 

Küchen- und Kochtipps zur CO2-Reduktion

Regionales und saisonales Gemüse kann so vielfältig und bunt sein, und ist vor allem eins: nachhaltig. Eine kleine Auswahl an frischem Gemüse aus der Hobenköök in Hamburg, die ihre Waren regional (max. 200km Entfernung) beziehen.
Regionales und saisonales Gemüse kann so vielfältig und bunt sein, und ist vor allem eins: nachhaltig. Eine kleine Auswahl an frischem Gemüse aus der Hobenköök in Hamburg, die ihre Waren regional (max. 200km Entfernung) beziehen.

 

(1) Regional & saisonal einkaufen, sofern möglich:

 

Der CO2-Fußabdruck von heimischem Gemüse und Obst, welches direkt nach der Ernte in den Verkauf geht, ist die geringste (Beispiel: Regionale Äpfel oder Karotten kommen auf 130-200 Gramm CO2 pro Kilo, Fleisch hingegen auf zwischen 3,5kg und 15kg CO2 pro Kilogramm). Je länger die Lebensmittel hier jedoch im Kühlhaus aufbewahrt werden, um erst Monate später in den Verkauf zu gelangen, umso mehr steigt dieser CO2-Fußabdruck. Erst die Kombination aus regional und saisonal erzeugt den kleinst möglichen CO2 Fußabdruck. Mehr Informationen dazu lassen sich zum Beispiel bei GEO oder Carbon Connect nachlesen.

 

Wer den CO2-Fußabdruck seiner Mahlzeiten einmal durchgehen will, kann dies sehr eingängig auf Klimatarier tun.

 

Aktuelle, monatliche Saisonkalender zu Obst und Gemüse finden sich zum Beispiel sehr ausführlich auf der Seite von Utopia.

 

 

(2) Kühlschrank auf Stufe 1-2 stellen und die Lebensmittel in die korrekten Fächer einsortieren (eine genaue Infografik gibt es hier dazu):

 

Grundsätzlich sind Kühlschränke in Temperaturzonen eingeteilt; die Temperaturstufen 1 und 2 sorgen dafür, dass diese eingehalten werden. Erst, wenn der Kühlschrank überproportional gefüllt ist oder dieser einseitig benutzt wird, zum Beispiel als Getränkekühlschrank, lohnt sich, den Regler höher zu stellen.

Als Faustregel gilt:

  • Oberstes Fach, 7-10°C, für: Marmeladen, fertige Speisen u.ä.
  • Mittleres Fach, 6-7°C, für: Milchprodukte, Eier und angebrochene Lebensmittel
  • Unterstes Fach, 4-5°C, für: Fisch, Fleisch, Wurst oder schnell Verderbliches
  • Gemüsefach, 10-13°C, für: Obst und Gemüse
  • (Nicht in den Kühlschrank gehören zum Beispiel Tomaten, Avocados, Zitrusfrüchte, Kartoffeln, Gurken, Möhren, Zwiebeln, Knoblauch, Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Mangos, Kiwis, Honig, Basilikum, Öle; all diese Lebensmittel werden u.U. schneller schlecht, wenn sie zu kalt gelagert werden.)

 

Allgemeine Tipps zum Stromsparen

Der passive Stromfresser in jedem Haushalt schlechthin: Geräte bei Nicht-Nutzung (wie hier: die Heißluftfritteuse) auf Stand-by stehen zu lassen und nicht ganz vom Strom zu nehmen. Meist erkennbar an der dauerhaft brennenden, roten Lampe.
Der passive Stromfresser in jedem Haushalt schlechthin: Geräte bei Nicht-Nutzung (wie hier: die Heißluftfritteuse) auf Stand-by stehen zu lassen und nicht ganz vom Strom zu nehmen. Meist erkennbar an der dauerhaft brennenden, roten Lampe.

 

Je nach Stromanbieter wird pro Kilowattstunde jede Menge CO2 ausgestoßen beim Stromverbrauch. Neben der bewussten Entscheidung, den Anbieter danach auszusuchen, gilt es natürlich auch immer energieffizient zu leben und so letztlich nicht nur was für die Umwelt, sondern auch für das eigene Geld sparen etwas zu erreichen. Deshalb gibt es im Haushalt neben der vorgeschlagenen CO2-Ersparnis auch einige Tipps, langfristig Geld zu sparen:

 

 

(3) Backofen (nicht vorheizen) vs. Airfryer vs. Mikrowelle:

 

Ein moderner Backofen hat eine Leistung von etwa 3000W (bzw. Umluft 2100W), somit ist Umluft schon einmal sparender als der herkömmliche Betrieb. Noch günstiger sind Airfryer, deren Leistung durchschnittlich bei etwa 1500W liegen. Zusätzlich müssen diese nicht vorgeheizt werden und nutzen das Volumenverhältnis besser aus, was die Heizzeit noch einmal reduziert. Mikrowellen mit Umluft und Grillfunktion liegen durchschnittlich bei 800W für die Mikrowellenfunktion und 1200 Watt für die Backofenfunktionen. Grundsätzlich gilt: Den Backofen nicht vorheizen, spart ca. 20% Energie und nur in den seltensten Fällen ist das Vorheizen wirklich sinnvoll, zum Beispiel bei empfindlichen Teigen (Soufflés, Brand- oder Bisquitteig). Auch wir werden daran zukünftig in Rezeptbeschreibungen Rücksicht drauf nehmen.

 

 

(4) Stand-by vermeiden und Steckerleisten ausstecken:

 

Wann immer Geräte nicht verwendet werden (TV, Laptop, Computer, Lampen, etc.), sollten sie ganz ausgeschaltet werden, ebenso wie Mehrfachsteckdosen/Steckerleisten. Geräte, die nach 2014 gekauft wurden, haben zwar inzwischen einen deutlich reduzierten Standby-Verbrauch, denn die EU-Verordnung zur Stand-by-Leistungsaufnahme hat für deutlich niedrigere Grenzwerte gesorgt. Dennoch lassen sich immer noch 30-50 Euro sparen, wenn moderne Geräte weiterhin vom Strom getrennt werden bei Nicht-Nutzung. Bei Geräten, die vor 2014 gekauft worden, kann die Ersparnis deutlich höher liegen.

 

 

(5) Wasserkocher (und die angemessene Füllmenge) vs. Ceranfeld vs. Gasherd vs. Induktion:

 

Bei kleinen Wassermengen unter 0,5l ist der Wasserkocher einem Topf fast immer überlegen (sofern nicht verkalkt). Bei Mengen bis 1,5l lautet die Reihenfolge in der Energieeffizienz: Gasherd vor Induktion, vor Wasserkocher, vor Ceranfeld, vor Elektroplatte. Bei Wassermengen über 1,5l lohnt sich ein Wasserkocher meist nicht mehr, sondern dann eher das direkte Kochen im Topf (also z.B. beim Kartoffeln, Nudeln kochen o.ä.)

 

 

(6) Aufladbare Batterien statt einmalige verwenden für Kameras, Fernbedienungen, Computermäuse, -tastaturen etc.:

 

Je nach Akku-Typ liegt die angegebene Anzahl der Ladevorgänge zwischen 500 und 3000. Konservativ geschätzt, werden Akkus selten mehr als 500 Mal aufgeladen. Ein Akku spart also schon einmal 499 Wegwerfbatterien ein. Da die Batterien nicht nur in der Herstellung ziemlich ressourcenverschwendend sind, sondern auch im Recyclingprozess, lohnt es sich also in jedem Fall aufladbare Batterie-Akkus zu verwenden, wann immer es möglich ist.   

 

 

(7) Akkus und Batterien für elektrische Zahnbürste, Rasierer, Smartphones, Laptops, Tablets etc. immer erst dann aufladen, wenn sie leer sind und nicht am Stromkabel hängen lassen:

 

Ähnlich dem Stand-by-Zustand von anderen Haushaltsgeräten, verbraucht auch der Erhaltungsstrom bei Ladegeräten zusätzlichen Strom, wenn das Gerät vollgeladen am Ladekabel hängt. Somit lässt sich auch hier Strom sparen, wenn die Batteriekapazität der Geräte tatsächlich genutzt wird. Dadurch wird ebenfalls eine langlebigere Akkuzeit gewährleistet.

 

 

(8) Licht nur da brennen lassen, wo man sich selber aufhält:

 

Das erklärt sich fast von selbst, wenn sich niemand in einem Zimmer aufhält oder ständig durch den Flur läuft, muss dort auch kein Licht brennen. Außer man ist Stephen King, der in fremden Städten das Licht im Hotelzimmer brennen lässt, damit es hell ist, wenn er nachts zurückkommt … gibt es also keinen guten Grund dies zu tun. LED-Lampen sind momentan die energiesparendsten Lichtbringer, mit ihrer Leistung von meist 1-7W.

 

 

(9) Bei Neukauf von Geräten auf die Energieklasse achten und Zuschüsse und Förderungen überprüfen: 

 

Gemeinden bieten mittlerweile beispielsweise vielfältige Förderungen an, vor allem beim Neukauf von Haushaltsgeräten. Mehr Informationen dazu sind beim Stromspiegel erhältlich.

Um die Effizienz von Haushaltsgeräten zu ermitteln, hilft die App ecoGator.

 

 

(10) Lüften und Heizen:

 

Grundsätzlich sollte man 3-4 Mal am Tag die Wohnräume (und Büroräume) stoßlüften.

Das heißt, die Fenster nicht (dauerhaft) ankippen, sondern alle Fenster und Türen für einige Minuten öffnen. Dabei die Heizung ausdrehen.

Es gilt die Faustregel:

  • 8 bis 10 Minuten lüften im November
  • 4 bis 6 Minuten von Dezember bis Februar und
  • 8 Minuten im März.
  • Im April und Oktober sind 12 bis 15 Minuten optimal.

Gekippte Fenster und auch die Heizung während des Lüftens weiter laufen zu lassen, verbraucht deutlich mehr Heizenergie als notwendig, denn moderne Thermostate an Heizkörpern reagieren relativ schnell auf abfallende Temperaturen. Somit heizt die Heizanlage unverhältnismäßig stark hoch, wenn nur kurz gelüftet wird.

Im Gegensatz dazu reagiert die Heizanlage gemäßigt, wenn die Heizkörper wieder hochgedreht werden, nachdem die Fenster geschlossen sind.

Insgesamt gilt beim Heizen: Raumtemperaturen anpassen.

Empfohlen sind

  • in Wohnräumen 20-22 Grad Celsius
  • in der Küche 18-20 Grad Celsius
  • im Schlafzimmer 16-18 Grad Celsius und
  • im Badezimmer maximal 23 Grad Celsius

Faustregel: Jedes Grad mehr lässt die Kosten ungefähr um 6% steigen.

 

Tagsüber, auch, wenn man nicht daheim ist, ist es außerdem sinnvoll die Heizung laufen lassen. Kühlt die Wohnung tagsüber ab, verbraucht es mehr Energie, die Räume abends wieder auf Wohlfühltemperatur zu bringen. Eine Ausnahme ist natürlich längerer Urlaub: hier gilt am besten alles abzuschalten, was möglich ist, auch die Heizung.

 

 

(11) Stand-by für Heizanlagen vermeiden:

 

Ähnlich der Stand-by-Tipps für Elektrogeräte gilt das gleiche auch für alles, was mit Wasser zu tun hat: Die Heizanlagen nicht auf Stand-by arbeiten lassen.

Das passiert zum Beispiel, wenn man den Wasserhahnhebel auf mittlerer Temperatur stehen lässt statt auf kalt, oder einen konstanten Warmwasservorrat generiert. Wer tagsüber nicht zu Hause ist, (ver-)braucht auch kein warmes Wasser. So lohnen sich zum Beispiel Zeitschaltuhren für entsprechende Heizanlagen oder Zeiteinstellungen an modernen Thermen, so dass man zu gewöhnlichen Duschzeiten warmes Wasser verfügbar hat, und darüber hinaus Kosten fürs Dauererhitzen einspart.

 

 

Die Sache mit dem Ökostrom

Der Strommix von Greenpeace Energy besteht aus reiner Wind- und Wasserkraft. Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen komplett ausgeschlossen. Mit einem Klick aufs Bild gibt´s noch mehr Informationen auf der Greenpeace Energy Website.
Der Strommix von Greenpeace Energy besteht aus reiner Wind- und Wasserkraft. Umweltbelastungen durch CO2-Emissionen komplett ausgeschlossen. Mit einem Klick aufs Bild gibt´s noch mehr Informationen auf der Greenpeace Energy Website.

 

(12) Ökostrom beziehen:

 

Wir haben bereits hier darüber berichtet, dass Ökostrom nicht teurer, sondern sogar eher günstiger sein kann. Wer zu Greenpeace Energy wechselt, verhindert aber neben möglichen Mehrausgaben auch, dass in einem gemischten Strommix fossile Brennstoffe gefördert und so jede Menge CO2 in die Atmosphäre gelangen (im Bundesdurchschnitt sind das bisher noch 435 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, also bei einem durchschnittlichen Haushalt von 2000 Kilowattstunden pro Jahr entspricht das in etwa 870 Kilogramm CO2 pro Jahr). Wer die CO2-Bilanz des eigenen Haushalts reduzieren möchte, kann mit folgendem Link zu Greenpeace Energy wechseln und bekommt noch einen Startbonus von 25,- Euro dazu geschenkt:

 

 

www.greenpeace-energy.de/teekesselchen*

 

 

(*Auch wir bekommen einen kleinen Betrag gutgeschrieben bei einem Wechsel von euch.)

 

 

Anmerkung: Die Liste lässt sich unendlich erweitern; wir haben den Schwerpunkt auf das Wohnen, Leben und Lebensmittel gelegt. (Mehr Tipps von Greenpeace Energy gibt es sonst auch hier nachzulesen.)

 

Sicher fallen euch noch mehr Tipps ein. Hinterlasst sie doch gerne in den Kommentaren - für uns und alle interessierten Leser*innen.

 

 

*Werbung (Dieser Artikel ist eine Kooperation mit Greenpeace Energy. Eine Vergütung des Artikels sowie der *Affiliate-Link haben keinerlei Einfluss auf unsere Einstellung zu einer sinnvollen und nachhaltigen Ökostrom-Versorgung. Der Artikel spiegelt unsere eigene Meinung wider.)

 

 

[daniela & heiko]