Rosenkohlsuppe mit Birnentopping (vegan)

Rosenkohlsuppe mit Topping aus Birne, angebratenen Rosenkohlblättern und Räuchertofu

Unter dem Motto „Früher pfui, heute hui - Wir stellen uns unseren kulinarischen Albträumen" organisiert Stephanie vom Blog Kleiner Kuriositätenladen heute ein Bloggerevent, bei dem viele Blogger*innen ihre Kindheitstraumata neu interpretieren, neu kochen und neu in Szene setzen.

Mit den Jahren verändert sich schließlich auch der eigene Geschmack und so haben wir uns für eine fruchtig-süße Rosenkohlsuppe entschieden. 

Rosenkohl - daran scheiden sich auch heute noch die Geister. Wir geben zusätzlich noch einige Tipps für das polarisierende Kohlgewächs, um es schmackhaft zuzubereiten.

 

Zutaten

 

500 g Rosenkohl (frisch, grün und/oder lila)

250 g Kartoffeln

100 ml Pflanzensahne

75 g Räuchertofu

50 g Alsan / pflanzliche Margarine

1 kleine Zwiebel

2 Knoblauchzehen

2-3 Birnen

3 EL Ahornsirup

1 l Gemüsebrühe

Salz, Pfeffer, Chili

 

Die Rosenkohlsuppe ergänzt um ein süß-herzhaftes Topping und Ahornsirup macht das ganze nicht so bitter.

 

Zubereitung

 

1-2 Birnen (je nachdem wie fruchtig-süß die Suppe werden soll), die Kartoffeln, die Zwiebel und den Knoblauch schälen. Das Kerngehäuse in der Birne entfernen und alles in kleine Würfel schneiden.

 

30 g Alsan in einem Topf erhitzen.

Die Kartoffeln hineingeben und eine  Minute bei hoher Hitze anbraten.

Dabei die Kartoffeln immer wieder mit einem Kochlöffel umrühren, damit sie von allen Seiten gebräunt werden. Die Temperatur auf mittlere Hitze reduzieren und Knoblauch und Zwiebeln hinzugeben. Eine weitere Minute anbraten, dann die Birnen hinzugeben und erneut eine Minute anbraten.

 

Wenn die Mischung Farbe angenommen hat und es nach Bratkartoffeln riecht, alles mit der Gemüsebrühe ablöschen. Bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel ca. 30 Minuten köcheln lassen.

 

Vom Rosenkohl eine Handvoll äußere Blätter abpflücken.

Eine Birne schälen und vom Kerngehäuse entfernen. Birne und Räuchertofu in kleine Würfel schneiden.

 

20 g Alsan in eine Pfanne geben und erhitzen. Birne und Räuchertofu zwei Minuten scharf anbraten, anschließend die Rosenkohlblätter hinzugeben und noch einmal zwei Minuten scharf weiter anbraten. Das Topping dann auf einen Teller geben und zur Seite stellen.

 

Nachdem die Suppe eine halbe Stunde geköchelt hat, die Temperatur wieder auf eine mittlere erhöhen, die Pflanzensahne und den Rosenkohl hinzugeben und für 2-3 Minuten aufkochen lassen.

Den Topf anschließend vom Herd nehmen und die Suppe mit einem Stabmixer pürieren.

 

Mit Ahornsirup, Salz, Pfeffer und Chili abschmecken und für das Servieren die Suppe mit je 1 EL Tofu-Birnen-Topping, Ahornsirup und/oder pflanzlicher Sahne garnieren.

 

Besonders lila Rosenkohl eignet sich hier perfekt farblich als Suppentopping.
Besonders lila Rosenkohl eignet sich hier perfekt farblich als Suppentopping.

 

 

Das kleine Rosenkohl 1x1

Dass Rosenkohl auch bei vielen Erwachsenen noch unbeliebt ist, zeigt die wunderbare Gerichtauswahl der anderen Blogger*innen. Von insgesamt neun teilnehmenden Blogs (uns mitgezählt), enthalten drei Rosenkohl:

 

Kleiner Kuriositätenladen - Tacos mit Rinderzunge | Tacos de Lengua

 

Lebkuchennest - Saumagen mit karamellisierten Zwiebeln auf Wurzelpetersilienpüree

 

Kleines Kuliversum - Rosenkohl mit Harissa und Joghurt

 

LECKER&Co - Leberpastete mit Cranberry-Birnen-Sauce

 

fräulein glücklich - Kindheitstrauma {Handkäs mit (roter Beete) Musik}

 

Langsam kocht besser - Kalbsleber Berliner Art

 

pinch of spice - Steckrüben-Waffeln

 

SavoryLens - Geröstete Rosenkohlsuppe mit karamellisierten Pekannüssen und Cranberries

 

 

Doch, woran liegt´s?

 

Kohlgemüse an sich ist oft verschrien für einen bitteren, herben Geschmack. Auch Rosenkohl ist etwas bitter von Natur aus. Doch vieles liegt auch an der falschen Zubereitungsart. Deshalb einfach folgendes beachten:

 

  • Einkauf: Bei frischem Rosenkohl darauf achten, welchen ohne gelbe Blätter zu kaufen; die Schnittfläche sollte zudem glatt und hell sein. Den frischen Rosenkohl am besten noch am selben Tag verarbeiten. Je länger er liegen bleibt, desto welker und bitterer wird er. Weiterer Tipp: Erst nach dem ersten Frost, ähnlich wie Grünkohl, wird der Rosenkohl genießbar. Vorher sollte man nicht auf frischen Rosenkohl zurück greifen.
  • Kochen: Beim Kochen immer Pflanzenmilch, Zucker, eine Walnuss, ein Stück Brot oder ein Petersiliensträußchen ins Wasser mit hinzugeben. Den Rosenkohl nicht länger als 10 Minuten kochen (eher 5-7 Minuten) - wie Nudeln sollte er „al dente" sein. Sobald er matschig ist und überkocht, wird er viel zu bitter und ungenießbar.
  • Braten: Ähnlich wie beim Kochen, empfiehlt sich auch beim Braten Zucker, Pflanzenmilch und/oder -sahne hinzuzugeben. Oder, wie bei unserem Rezept auch: Ahornsirup, um den Rosenkohl etwas zu süßen.
  • Einfrieren: Neben TK-Rosenkohl kann man natürlich auch selbst Rosenkohl einfrieren. Dafür selbigen vorher kurz blanchieren und nach dem Abkühlen im Tiefkühler aufbewahren.

 

Und last but not least, der Bitterstoff in Rosenkohl PTC (Phenylthiocarbamid), u.a. auch in Brokkoli und Rettich vorhanden, wird von 70% der Menschheit wahrgenommen (durch das TASR38-Gen, das gute zwei Drittel der Menschen besitzen) und lässt das Gemüse deshalb so unbeliebt erscheinen. Mit den o.g. Tipps wird es besser und auch die Suppe schmeckt natürlich nicht so, wie man Rosenkohl in Erinnerung hat.

 

Bei vielen Kindheitstraumata also einfach mal schauen, wie´s vielleicht besser gehen könnte - wenn man einen mutigen Tag hat.

 

 

[heiko & daniela]